Sonnen ist in der Lage, einen ziemlich gesicherten Markstein seiner Existenz im Mittelalter zu besitzen. So weist Max Heuwieser in seinem Werk „Die Tradition des Hochstifts Passau" eine Urkunde aus, in welcher ein offensichtlicher Grundbesitzer mit dem Namen Eberhardus de Sona einen Hörigen an den damaligen Bischof von Passau übergibt.

Diese Übergabe ist lt. dieser Urkunde in der Zeit zwischen 1130 und 1150 erfolgt. Heuwieser setzt Sona mit Sonnen gleich. Dies erscheint um so berechtigter, als auch heute noch mundartlich Sonnen als „Sona" gesprochen wird.

Bei Eberhardus de Sona wird es sich um einen Dienstmann, der zu dieser Zeit in diesem Gebiet „Herrschenden" Falkensteiner, gehandelt haben. Als freier Grundbesitzer kann er seinen Amtssitz als „Pfleger" der Falkensteiner in Sonnen gehabt haben. Dies war einige Jahrzehnte vor der Gründung des Klosters Schlägl, zur Zeit Adalrams von Falkenstein, als der Falkensteiner Besitz noch nicht geteilt war. Danach gehörte Sonnen zum rannariedelschen Besitz, der aus dem falkensteinischen Besitz hervorging. Durch Eberhardus de Sona wird die Besiedlung des Gebietes um Sonnen bereits im hohen Mittelalter aufgezeigt. Diese Besiedlung wird auch eine straßenverkehrsmäßige Bedeutung gehabt haben. Gestützt wird diese Annahme durch Angaben Gustav Wasmayrs in seiner Geschichte des Marktes Ulrichsberg. Auszug: „In der Urkunde über die Verleihung des Marktprivileges, das König (ab 1355 Kaiser) Karl IV für Oberplan am 11.07.1349 erließ, wird eine freie Straße nach Passau genannt.

Diese Straße, von Oberplan kommend, führte nach Oberösterreich, an Klaffer vorbei zur heutigen Straße. Die weitere Verbindung können wir vermuten über Sonnigersteig, Sonnen in Bayern, zu einen Schefweg, der nach Passau führte". Auf Grund dieser geschichtlichen Vergangenheit Sonnens lautet die Beschreibung des Wappens der Gemeinde Sonnen folgendermaßen: In Grün ein silberner Balken, oben ein auffliegender silberner Falke, unten ein silbernes Hufeisen, was nachstehenden Inhalt des Hoheitszeichens begründet: Der auffliegende Falke ist dem Wappen der Herren von Falkenstein, die im Hochmittelalter im Gebiet der heutigen Gemeinde Sonnen Herrschaftsrechte ausübten, entnommen. Der silberne Balken symbolisiert die wichtige Straßenverbindung nach Böhmen, an der Sonnen einst lag. Das Hufeisen erinnert an den durch Lastpferde und Maultiere aufrechterhaltenen Warenverkehr durch den Ort. Die grüne Tingierung spricht für die vormals vorherrschende Waldlandschaft um Sonnen.

Der auffliegende Falke ist dem redenden Wappen der Herren von Falkenstein entnommen, die im Hoch- und Spätmittelalter als Ministerialen des Hochstifts Passau wichtige Herrschaftsträger im Gemeindegebiet waren.

 

Wappenbeschreibung

In Grün ein silberner Balken, oben ein auffliegender silberner Falke, unten ein silbernes Hufeisen.

Gemeindewappen der Gemeinde SonnenWappengeschichte
Der auffliegende Falke ist dem redenden Wappen der Herren von Falkenstein entnommen, die im Hoch- und Spätmittelalter als Ministerialen des Hochstifts Passau wichtige Herrschaftsträger im Gemeindegebiet waren. Der silberne Balken und das silberne Hufeisen symbolisieren die Lage der Gemeinde an der wichtigen Handelsstraße von Passau nach Böhmen, auf der die Güter mit Lastpferden und Maultieren befördert wurden und naturgemäß den örtlichen Schmieden Arbeit brachten. Die Feldfarbe Grün verweist auf die früher vorherrschende Waldlandschaft und die Lage der Gemeinde im Bayerischen Wald.

Wappendaten

  • Wappenführung: seit 1980
  • Rechtsgrundlage: Beschluss des Gemeinderats und Zustimmung der Regierung von Niederbayern
  • Beleg: Schreiben der Regierung von Niederbayern vom 15.01.1980
  • Elemente aus Familienwappen: von Falkenstein